EU-Verbot für Einwegprodukte aus Plastik

Das Europäische Parlament hat ein Verbot für Einwegartikel aus Kunststoff verabschiedet, das Produkte betrifft, für die es umweltfreundlichere Alternativen gibt. Beutel und Verpackungen aus oxo-abbaubaren Materialien werden ebenfalls aus dem Handel verbannt, weil sich diese Art von Kunststoff nicht hinreichend biologisch abbaut. Auch Fast-Food-Behälter aus expandiertem Polystyrol (EPS), das unter dem Namen Styropor bekannt ist, sollen nicht mehr verwendet werden.

 

Die EU-Richtlinie zum Verbot von Einweg-Plastik muss von den Mitgliedsstaaten bis 2021 in nationales Recht umgesetzt werden. Die europäischen Länder verfügen dabei über einen gewissen Spielraum und können Maßnahmen definieren, die über die EU-Vorgaben hinausgehen. Nach den Angaben der Europäischen Kommission besteht der Meeresmüll an den europäischen Stränden zu über 80 Prozent aus Kunststoffen, wovon die Hälfte aus Einwegkunststoffartikeln besteht.

 

Bis zum Jahr 2029 sollen 90 Prozent der Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff getrennt eingesammelt und recycelt werden. Durch die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung wird zudem das Verursacherprinzip gestärkt. Hersteller von Produkten wie Zigaretten mit Kunststofffiltern und Kunststoffbechern müssen sich künftig an der Deckung der Kosten für Abfallbewirtschaftung, Reinigung beteiligen sowie zur Sensibilisierung beitragen.

 

Für die Kinobranche ist mit dem EU-weiten Einwegplastikverbot die Anforderung verbunden, an der Concession-Theke auf Wegwerfprodukte aus Plastik zu verzichten. Kinobetreiber, die Strohhalme nicht komplett aus ihrem Sortiment streichen möchten, können alternativ beispielsweise Trinkhalme aus Papier, Stroh oder Edelmetall anbieten. Auch für Nacho-Schalen kommen mehrere umweltfreundliche Lösungen von verschiedenen Anbietern auf den Markt, die kompostierbar sind. Einige dieser Produkte, die dank ihrer Recyclingfähigkeit mit den Zielsetzungen der Kreislaufwirtschaft vereinbar sind, sind auf dem Kinokongress 2019 in Baden-Baden vorgestellt worden.